Vom Kundendienstberater zum Serviceberater

Totalrevision Prüfungsordnung

Vom Kundendienstberater zum Serviceberater

9. Februar 2021 agvs-upsa.ch – Sie ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Autogewerbes: die Totalrevision der Prüfungsordnung «Kundendienstberater/-in im Automobilgewerbe mit eidg. Fachausweis». Dabei wird auch die Berufsbezeichnung angepasst. Bereits 2022 sollen die ersten «Automobil-Serviceberater/-innen mit eidg. Fachausweis» ausgebildet werden. 

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Quelle: AGVS-Medien

cst./pl. Die bisherige Prüfungsordnung des Kundendienstberaters stammt aus dem Jahr 2002. Mit anderen Worten: Sie entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen des Arbeitsmarktes beziehungsweise einer zeitgemässen Ausbildung. Ziel der Totalrevision ist es, für die jungen Fachkräfte und das Gewerbe eine attraktive, zukunftsorientierte und breit akzeptierte Weiterbildung zu erarbeiten, die sich optimal in das Konzept der Höheren Berufsbildung integriert. Zudem sollen durch die gegenseitige Anerkennung von Ausbildungsprogrammen der Importeure / Berufsfachschulen bekannte Barrieren abgebaut und dadurch mehr Fachleute für die Weiterbildung begeistert werden können. Im Rahmen der Neufassung erhält die Weiterbildung einen neuen Namen: der Kundendienstberater wird neu zum/zur «Automobil-Serviceberater/-in mit eidg. Fachausweis».

Automobil-Serviceberater/-innen arbeiten im Bereich Beratung, Entwicklung und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. Ihre Handlungskompetenzen sind vielseitig. So entwickeln und pflegen sie nicht nur Kundenbeziehungen, sondern entwickeln auch Dienstleistungslösungen im Servicebereich. Sie planen und begleiten Werkstattaufträge und nehmen Anfragen und Reklamationen entgegen. Automobil-Serviceberater gestalten die Kommunikation mit den Kunden, Behörden und Versicherungen mit. Sie engagieren sich im Bereich Marketing und arbeiten mit internen sowie externen Schnittstellen zusammen. 

Zuständig für die Totalrevision ist ein Projektteam, das aus Vertretern des Autogewerbes, der Importeure und der Berufsfachschulen besteht. Dieses hat nach der Freigabe des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI mit professioneller Unterstützung der Firma Ectaveo ein Inventar der Berufstätigkeiten erstellt, die erforderlichen Handlungskompetenzen erarbeitet, das Berufsbild beschrieben und das Anforderungsniveau definiert. «Anhand dieser Unterlagen wurde das kompetenzorientierte Qualifikationsprofil erarbeitet, das die Grundlage für die neue Prüfungsordnung und die Wegleitung bildet», erklärt Peter Linder, Präsident der zuständigen Qualitätssicherungskommission beim AGVS. Eine Besonderheit der Ausbildung ist die praxisnahe Auslegung. Ausgebildet und geprüft wird nach folgenden fünf Handlungskompetenzbereichen: Gestalten von Kundenbeziehungen, Erbringen von Akquisitions- und Verkaufsleistungen, Abwickeln von After-Sales-Services, Koordinieren der Arbeiten und Schnittstellen sowie Gestalten des eigenen Einsatzgebietes. 

Die Automobil-Serviceberater/-innen leisten einen bedeutenden Beitrag an Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur: Sie «halten eine wichtige Beratungsfunktion inne, um die nachhaltigen Innovationen in der Automobilbranche voranzutreiben. Sie leisten mit ihrer Beratungs- und Koordinationsleistung einen wichtigen Beitrag, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren, ohne dabei den Wohlstand oder den Fortschritt einzuschränken. Sie machen auf die umweltschonenden Antriebsarten aufmerksam, indem sie steuerliche und sonstige Vorteile elektrischer und alternativbetriebener Fahrzeuge erläutern», heisst es im Qualifikationsprofil.

Die neue Prüfungsordnung und die Wegleitung wurden im Dezember 2020 durch das SBFI und den AGVS unterzeichnet. Nun soll im Februar 2021 das Gesamtkonzept vorgestellt und die Unterlagen an alle Bildungspartner verschickt werden. Im März ist die Planung des Unterrichts mit den Berufsfachschulen vorgesehen, während im April die Importeure mit ihren Ausbildungsprogrammen einbezogen werden sollen. Der Start der ersten Weiterbildung «Automobil-Serviceberater/-in mit eidg. Fachausweis» ist im Jahr 2022. 

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Der neue prüfungsbereitende Lehrgang kennzeichnet sich durch zwei Basismodule, vier Hauptmodule und ein modulübergreifendes Vernetzungsmodul aus. Quelle: AGVS
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