«Garagisten sind Teil der GIMS-DNA»

GIMS Genf – 26. Februar bis 3. März

«Garagisten sind Teil der GIMS-DNA»

31. Januar 2024 agvs-upsa.ch – Genf wird wieder zum Mekka der Autowelt: Ende Februar kehrt der legendäre Autosalon, die Geneva ­International Motor Show (GIMS), in die Palexpohallen zurück. Wie jung der 100-jährige Event geblieben ist und was man alles erwarten darf, verrät GIMS-Direktor Sandro Mesquita den AGVS-Medien. Jürg A. Stettler

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Die GIMS – hier die Weltpremiere des Mercedes-Benz C 111 von 1970 – blickt auf eine reiche und lange Geschichte zurück: 2024 feiert man in Genf den 100. Jahrestag der ersten ­internationalen Ausgabe. Foto: Mercedes

Herr Mesquita, im Vorfeld hat man vor allem viel über Absagen von Herstellern gehört. Im Ernst: Wie knapp war es, dass man dem legendären Autosalon hätte Adieu sagen müssen?
Sandro Mesquita, GIMS-Generaldirektor: In den vier Jahren, in denen die GIMS ausfiel, haben sich viele Parameter geändert, sowohl für die Industrie als auch auf für Automessen. Diese Fakten müssen wir unbedingt berücksichtigen: Hersteller haben neue Anforderungen an Messen. Ihre Teilnahme muss präziser als früher den Erfordernissen des Marketings, des Timings für die Modelleinführung und für einige sogar der Rentabilität entsprechen. Angesichts der Besonderheiten jedes einzelnen Ausstellers und des Umfelds, in dem sich die Industrie heute bewegt, war es offensichtlich, dass eine Messe mit 180 Ausstellern wie früher illusorisch war. Andererseits haben sich auch die Erwartungen des Publikums verändert.

Inwiefern?
Die Besucher wollen aktiv sein, sich einbringen, handeln, lernen und sich austauschen – kurzum: Sie wollen etwas erleben. Die GIMS 2024 hat sich tiefgreifend verändert, um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden und verschiedene Formen der Teilnahme und des Austauschs initiiert und realisiert. So soll die Interaktion zwischen Publikum und Ausstellern gefördert werden. Denn wir sind davon überzeugt, dass der Genfer Salon eine Zukunft hat. Auch der Slogan «Auto.Future.Now» steht für diese Neuausrichtung.

Die erste GIMS Qatar im Oktober 2023 war ein Erfolg. Welche Erfolgsfaktoren kann man von Doha nach Genf übertragen?
Genf und Doha sind unsere beiden Veranstaltungsplattformen und ergänzen sich ideal. Während der Name GIMS und die Werte gleich sind, ist die Philosophie eine andere. Die GIMS Qatar hat ein «Festival»-Format, das verschiedene Möglichkeiten kombiniert, um die Leidenschaft für Autos voll auszuleben, sowohl in der Stadt Doha, in der Wüste als auch auf der Rennstrecke. In Genf hingegen findet die Messe an einem einzigen Ort und unter einem Dach statt. Die Messeerfahrung ist daher anders, in gewisser Weise intimer und auf Interaktion ausgerichtet. Wir haben zwei Highlights, die bei unserem Festival in Doha sehr erfolgreich waren, auf Genf übertragen: Das Konzept der «Classics Gallery» und das «Forum», welches einen halben Tag lang direkte und offene Diskussionen zu aktuellen Themen mit einigen der wichtigsten Führungspersönlichkeiten der Automobilindustrie ermöglicht.

Worauf kann man sich als ­Besucherinnen und Besucher ab dem VIP-Tag am 27. Februar und den Publikumstagen ab dem 28. Februar freuen?
Der VIP-Tag am 27. Februar bietet die Möglichkeit, die GIMS als Erstes zu besuchen, und zwar in der gleichen Konfiguration wie am Pressetag. In der Programmplanung für diesen Tag kommt das zuvor erwähnte Forum hinzu. Vom 28. Februar bis zum 3. März kann das Publikum rund 20 Aussteller entdecken, darunter alteingesessene Hersteller, aber auch neue Marken, die erstmals nach Europa kommen. Etwa zehn Weltneuheiten und Europapremieren werden vorgestellt. Ein Stand ist der Wahl zum «Auto des Jahres» gewidmet, wo das Siegermodell von 2024 sowie die sechs anderen Finalisten gezeigt werden.

 






GIMS-Generaldirektor Sandro ­Mesquita ist überzeugt:

«Der ­Genfer Salon hat Zukunft.» Foto: GIMS



Was gibt es sonst noch?
Besucher werden durch vier Themenbereiche geführt: die «Adrenaline Zone», die der automobilen Exzellenz und Leistung gewidmet ist, den «Design District», der die Kunst und das Know-how des Automobildesigns ehrt, das «Mobility Lab», das technologische Innovationen und die Erforschung neuer Transportmittel präsentiert, und schliesslich die «Next World», die sich auf die Interaktion zwischen der digitalen und der realen Welt des Motorsports konzentriert. Hier wird dank der Zusammenarbeit mit Polyphony Digital und seiner berühmten Gran-Turismo-Franchise auch ein Wettbewerb veranstaltet. Und schliesslich wird der bekannte Autodesigner Frank Stephenson am 28., 29. Februar und 1. März täglich zwei «Masterclasses» abhalten, in denen Besucher mit ihm das Automobildesign kennenlernen und selbst ausprobieren können.

2024 ist der 100. Jahrestag der ersten internationalen Ausgabe der GIMS. Ist etwas Spezielles geplant?
Dieses Jubiläum ist das Thema der «Classics Gallery». Unter dem Titel «100 Jahre Ikonen» versammelt sie 30 klassische Modelle, die für die Geschichte des Automobils und die Geschichte der GIMS symbolisch sind, da fast die Hälfte von ihnen ihre Weltpremiere in Genf feierte, etwa der Jaguar E-Type «9600 HP» von 1961 oder der Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1960. Zudem wird die «Classics Gallery» den Rahmen für ein historisches Ereignis bilden: die Präsentation der beiden Karosserien des zweiten Bugatti Royale, des Coupé de Ville Binder und des Roadster Esders, die nacheinander auf demselben Chassis montiert waren und bislang noch nie nebeneinander gezeigt werden konnten.

Wieso sollten auch Garagistinnen und Garagisten nach Genf reisen?
Die Garagisten sind Teil der GIMS-DNA. 1905 schlossen sich einige von ihnen zusammen, um eine Ausstellung zu organisieren, aus dieser wurde später der Automobilsalon. Auch ihre Rolle hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Für viele Nutzer und Kunden sind Garagisten die bevorzugte, wenn nicht sogar die einzige Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Auto und die Mobilität. Die GIMS liefert ihnen an einem einzigen Ort, mit einem einzigen Besuch einen umfassenden Überblick über neueste Entwicklungen und Innovationen der Branche. So können sie danach Fragen und Erwartungen ihrer Kunden bestmöglich beantworten und erfüllen.

Worauf freuen Sie sich selbst am meisten?
Endlich die Tore zu einer neuen Ausgabe des Genfer Automobilsalons zu öffnen und die Besucher wieder in den Hallen des Palexpo begrüssen zu können. Ich kann es kaum erwarten!
 
Weitere Infos unter:
gims.swiss
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